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Chephrenpyramide

(Groß ist Chefren, Uer-Chefre)

Basismaß: 215 m Seitenlänge (210,50 m erhalten)
Höhe: 143,5 m (heute 136,40)
Volumen: 1,86 Mio. m3 (heute 1,65 Mio. m3)

 

Diese Chephrenpyramide ließ sich der Sohn von Cheops (Chufu), Chephren (Chafre) erbauen.
Die Pyramide wirkt größer, obwohl sie kleiner ist, weil sie auf einem etwa 10 m höherem Plateau erbaut wurde. Damit wurde die 3-6 gradige Neigung des Mokattamgebirges ausgeglichen. An der Spitze der Chephrenpyramide ist noch immer der weiße Kalksteinmantel sichtbar.
Auch hier ließ der Erbauer zuerst eine unterirdische Grabkammer anlegen, bevor weiter oben die endgültige Grabkammer geschaffen wurde.

ChephrenpyramideSein Baumaterial entstammt geologischen Untersuchungen nach, fast ausschließlich von den Kalksteinbrüchen, des nahe gelegenen Wadi Ghor und des im Norden angrenzenden Wadi Maasara. Während der Errichtungszeit wurde eine Änderung der Baupläne notwendig, weswegen die Chephrenpyramide über 2 Eingänge auf Ihrer Nordseite hat, von denen einer unmittelbar an der Sohle schräg nach unten in den felsigen Untergrund führt, dann jedoch wieder ansteigt, um in den 2. Schacht, der 15 m über dem Boden beginnt und abwärts in die Pyramide führt einmünden zu können.

 

Wo die beiden Schächte zusammen treffen, führt ein horizontaler Stollen weiter in die sogenannte Sargkammer, die der Entdecker Belzoni bereits geplündert vorfand. Im Boden eingelassen steht hier der schmucklose Granitsarkophag, mit einem zertrümmerten Deckel, aber von den Grabbeigaben und der Mumie fehlt auch diesmal jede Spur.

 

SargkammerAn der Ostseite der Chephrenpyramide stößt der Besucher auf den leider schon zerfallenen Verehrungstempel des Königs. Folgt man von hier aus der deutlich im Gelände abzeichnenden Pflasterung des einstigen von Seitenwänden flankierten und überdachten Aufwegs abwärts, so erreicht man in absehbarer Zeit, den gut erhaltenen Taltempel dieses Königs in der Nähe der Sphinx. Der Taltempel besteht aus Kalksteinqaudern und ist mit Granitblöcken verkleidet. Die Grundfläche des Tempels beträgt 45x45 m, ist 12 m hoch und erweckt den Eindruck das die Innenwände und Gänge wie eingeschnitten wirken. Im Osten vor den beiden Zugängen stand jeweils ein paar Sphinxfiguren. Hier wurde 1860 im sog. Brunnenschacht im Taltempel die schöne Sitzfigur des Chephren mit dem Horusfalken im Nacken aus Diorit gefunden. Ein Meisterwerk der Rundplastik des Alten Reichs H 168 cm x Br. 57 cm L 96 cm (Ägyptisches Museum EG, Saal 42). Große Pfeiler aus Granit stützten einst das heute verschwundene Dach des Tempels. Horizontale flache Schlitze, die in die Wände eingearbeitet wurden, sorgten für die Beleuchtung. Der Alabasterboden wurde in regelmäßiger Reihenfolge an den Wänden von 23 Aussparungen unterbrochen. Früher standen dort 23 Sitzfiguren von König Chephren, die aber nur noch zerstört aufgefunden wurden.
Im Süden der zweischiffigen Querhalle gehen im Süden 3 Nebenkammern und im Norden die Rampe in Richtung Westen zum Aufweg ab.
Von hier aus gelangt man zur Aussichtsplattform mit Sicht auf die Sphinx.

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Text von Gabriele Schwarz

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